Zahnprobleme können völlig unvorhergesehen entstehen: ein Zahn bricht, eine Zahnfüllung geht verloren oder Zahnschmerzen werden so stark, dass selbst Schmerzmittel kaum Linderung bringen. In diesen - und weiteren - Fällen ist es wichtig, sobald wie möglich einen Zahnarzt aufzusuchen. In einigen Fällen können Sie mit Erster Hilfe die Zeit bis zum möglichst baldigen Zahnarzttermin überbrücken. Im Folgenden finden Sie Informationen und Hinweise zur Akutbehandlung diverser Zahnnotfälle. Diese Selbstbehandlungen können auch bei erfolgreicher Linderung keinesfalls die zahnärztliche Therapie ersetzen!
Leiden Sie an einer geschwollenen Backe, so liegt dies meist an einer Infektion. Diese wird durch Bakterien verursacht und kann sich bei unterlassener professioneller Behandlung auf das umliegende Gewebe und letztendlich im gesamten Körper ausbreiten. Daher ist es wichtig, dass Sie sich bei diesem Symptom so schnell wie möglich an einen Zahnarzt wenden - vor allem auch dann, wenn Sie bereits Fieber haben. Vermeiden sie bis zu Ihrem Zahnarzttermin körperliche Anstrengungen und Wärme. Kühlen Sie die Backe mit kühlen Umschlägen, zum Beispiel mit einem in ein Tuch gewickeltem Coolpack.
Zahnfüllung herausgefallen
Verlieren Sie eine Füllung, so ist meist unter der Füllung liegende Karies der Verursacher. In manchen Fällen kann eine Füllung auch zu groß gewesen oder falsch gesetzt worden sein. Entstehen durch den Verlust der Zahnfüllung keine Schmerzen, ist dies kein Notfall für zahnärztliche Dienste nachts oder am Wochenende. Vermeiden Sie es unbedingt, die Zahnfüllung selbst wieder in den Zahn "stecken" oder "kleben" zu wollen, da dies zu Komplikationen führen kann. Vereinbaren Sie stattdessen zeitnah einen Termin bei Ihrem Zahnarzt.
Krone, Brücke oder Inlay verloren
Nach einigen Jahren kann der Befestigungskleber ("Zement") von Inlay, Kronen und Brücken an seiner Klebekraft nachlassen. Die Ursache liegt auch in diesem Fall oft bei entstandener Karies, die zu einem Herausfallen führt. Verlieren Sie Krone, Brücke oder Inlays, sollten Sie auch in diesem Fall einen baldigen Termin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren und bringen Sie dabei verlorene Kronen, Brücken oder Inlays mit - Ihr Zahnarzt wird entscheiden, ob diese wieder einsetzbar sind oder eine neue Versorgung notwendig ist. Vermeiden Sie auch hier selbstständiges "Hantieren". Sollten Sie Schmerzen haben, wenden Sie sich an den Notdienst.
Provisorium verloren
Provisorien dienen dazu, Zähne im Rahmen einer zahnärztlichen Therapie vor äußeren Einflüssen wie Kälte oder Wärme zu schützen, bis eine endgültige Versorgung bzw. eine Beendigung der Therapie erreicht ist. Da Provisorien leicht zu entfernen sein sollen, können sie auch schnell verloren gehen. Ist dies der Fall, gehen Sie bitte genauso vor wie beim Verlust von Füllungen oder Kronen: Vermeiden Sie "Selbstbehandlungen" und suchen Sie bald eine zahnärztliche Praxis auf. Da süße, kalte oder heiße Nahrung Schmerzen verursachen könnte, sollten Sie diese zwischenzeitlich meiden.
Haben Sie noch weitere Fragen rund um das Thema Zahnfleischrückgang?
Wir beraten Sie gerne ausführlich und individuell in unserer modern ausgerüsteten Zahnarztpraxis in Bad Tölz.
Das Team rund um Dr. med. dent. Sebastian Berger freut sich auf Sie!
Wundschmerzen sind nach einem chirurgischen Eingriff an Zahn und Kiefer normal und kein Grund zur Besorgnis. In diesem Fall ist es sinnvoll, den Wundbereich zu kühlen. Allerdings sollten Sie direkten Kontakt mit Eis vermeiden, um das Gewebe nicht zu unterkühlen - im schlimmsten Fall kann es sogar zu Erfrierungen kommen. Bessern sich die Schmerzen nicht, können Sie auf ein von Ihrem Zahnarzt empfohlenes Schmerzmittel zurückgreifen, wie etwa auf Ibuprofen oder Paracetamol. Vermeiden Sie körperliche Anstrengung, Nikotin- und Alkoholgenuss und das Putzen der OP-Wunde mit der Zahnbürste. Halten die Schmerzen nach einigen Tagen immer noch ohne Besserung an, wenden Sie sich an den Zahnarzt bzw. an einen zahnärztlichen Notdienst. Dieser wird feststellen, ob es sich möglicherweise um eine Wundinfektion handelt, die baldigst behandelt werden sollte. Haben Sie bereits Fieber, wenden Sie sich bitte ebenfalls umgehend an den zahnärztlichen Notdienst!
Blutungen nach einer Zahn- bzw. Kiefer-Operation
Leichte Blutungen direkt nach dem Eingriff sind kein Grund zur Sorge; sie fördern oftmals sogar den Heilungsprozess. Die Blutung tritt meist wenige Stunden nach dem Eingriff auf, nämlich dann, wenn das Betäubungsmittel samt gefäßverengendem Wirkstoff nachlässt. Durch die Erweiterung der Blutgefäße tritt eine Blutung ein, die nach wenigen weiteren Stunden wieder zurück geht. Ist die Blutung allerdings nicht zu stoppen oder setzt diese erst etwa zwölf Stunden nach dem Eingriff ein, so handelt es sich möglicherweise um Gerinnungsstörungen. Verzichten Sie in diesem Fall lieber auf gerinnungshemmende Medikamente wie Aspirin. Suchen Sie unbedingt Ihren Zahnarzt oder den zahnärztlichen Notdienst ab, um die Blutung zu stillen und Gerinnungsstörungen (samt Medikamenteneinnahme wie etwa Marcumar) abzuklären, auch wenn stärker erscheinende Blutungen oftmals harmlos sind. Bis zum Notfalltermin können Sie auf einen Tupfer oder in einen Schwarzteebeutel beißen.
Abgebrochener oder ausgeschlagener Zahn
Oft kann es durch Gewalteinwirkung - zum Beispiel bei Unfällen beim Sport, beim Hinfallen oder bei Schlägereien - zum Abbrechen oder gar zum Verlust des Zahnes kommen. Bei harmlosen Zahnfrakturen, wenn also nur ein kleines Stück des Zahns herausgebrochen ist, ist kein sofortiger zahnärztlicher Eingriff notwendig. In diesem Fall ist es ausreichend, einen regulären Termin beim Zahnarzt auszumachen. Der Zahnarzt wird den Zahn vermutlich glätten und füllen. Liegt bei größeren Zahnfrakturen ein Nerv frei, ist dies sehr schmerzhaft und erfordert eine sofortige zahnärztliche Behandlung. In diesem Fall sollten Sie unbedingt zeitnahe den Zahnarzt bzw. den zahnärztlichen Notdienst aufsuchen. Sind große Teile Ihres Zahns bzw. der gesamte Zahn verloren gegangen, so sollten Sie diese/n einsammeln und zum Zahnarzt mitnehmen - eventuell lässt sich Ihr Zahn wieder einsetzen. Sollten Sie keine sog. Zahnrettungsbox für den Transport Ihres Zahns bzw. Ihres Zahnteils besitzen, legen Sie den Zahn am besten in gekühlte H-Milch. Sollten Sie keine H-Milch in Reichweite haben, ist sterile Kochsalzlösung ebenfalls eine Möglichkeit, um Ihren Zahn vor äußeren Umwelteinflüssen bis zum Notfall-Termin einigermaßen zu schützen.
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Hin und wieder können Prothesen auf unterschiedlichste Art und Weise brechen. Hierbei brechen meist die Kunststoffteile der Prothese, manchmal auch die Zähne. Totalprothesen brechen meist mittig durch. Sind nur kleine Prothesenteile vom Rand weggebrochen, kann man die scharfe Bruchkannte mit einer Nagelfeile vorsichtig abrunden. Keinesfalls sollten Sie versuchen, die Prothese wieder zusammenzukleben - die meisten Klebstoffe für den Normalgebrauch sind giftig und können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.
Außerdem können starke Kleber Zunge und Schleimhäute so stark zusammenkleben, dass diese kaum mehr voneinander getrennt werden können. Begeben Sie sich in diesem Fall also bitte in die Hände Ihres Zahnarztes bzw. Ihres Kieferorthopäden. Dieser wird Ihre Prothese zur Reparatur in ein zahntechnisches Labor schicken. Zwischenzeitlich können Sie ein Provisorium tragen, um Ihren Alltag zwischendurch weiterhin auch ohne gewohnte Prothese meistern zu können.
FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Thema Zahnmedizinische Notfällen
Welche speziellen Maßnahmen sind in einem zahnmedizinischen Notfall zu ergreifen?
In einem zahnmedizinischen Notfall ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Sofort informieren Sie Ihren Zahnarzt über die Situation und versuchen Sie, jegliche Blutungen oder Schmerzen zu lindern. Bis Sie professionelle Hilfe erhalten, können Sie mit kalten Kompressen Schwellungen reduzieren und vorsichtig den Mund mit lauwarmem Wasser ausspülen.
Welche Arten von zahnmedizinischen Notfällen können auftreten und wie unterscheiden sie sich?
Zahnmedizinische Notfälle können Traumata, Abszesse, abgebrochene Zähne oder lose Kronen umfassen. Jede Situation erfordert eine individuelle Herangehensweise, daher ist eine genaue Diagnose entscheidend. Traumatische Verletzungen erfordern möglicherweise sofortige Maßnahmen, während andere Fälle auf eine schnellstmögliche zahnärztliche Betreuung hinweisen.
Gibt es besondere Risikofaktoren für zahnmedizinische Notfälle, auf die ich achten sollte?
Zu den Risikofaktoren gehören unbehandelte Zahnprobleme, Sportverletzungen, Kiefergelenkprobleme und bestimmte medizinische Zustände. Eine regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung kann dazu beitragen, potenzielle Risikofaktoren zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Welche Sofortmaßnahmen sind bei einem zahnmedizinischen Notfall am wichtigsten?
Die wichtigsten Sofortmaßnahmen können das Stoppen von Blutungen, die Schmerzlinderung und die Bewahrung von Zahnfragmenten sein. Es ist entscheidend, Ruhe zu bewahren und sofort professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Kann ich einen zahnmedizinischen Notfall von einem herkömmlichen Zahnproblem unterscheiden?
Ein zahnmedizinischer Notfall zeichnet sich oft durch akute Schmerzen, Trauma oder Blutungen aus. Im Zweifelsfall sollten Sie jedoch immer einen Zahnarzt konsultieren, um die Situation richtig einzuschätzen.
Welche Arten von Schutzmaßnahmen können dazu beitragen, zahnmedizinische Notfälle zu verhindern?
Regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen, das Tragen von Schutzvorrichtungen beim Sport und eine gute Mundhygiene können dazu beitragen, zahnmedizinische Notfälle zu verhindern.
Wie sollte ich reagieren, wenn ich Zeuge eines zahnmedizinischen Notfalls bei jemand anderem werde?
Rufen Sie sofort professionelle Hilfe an und versuchen Sie, den Betroffenen zu beruhigen. Folgen Sie gegebenenfalls den Anweisungen des Zahnarztes oder Rettungsdienstes.
Gibt es Schulungen oder Kurse, die mich auf die Erstversorgung von zahnmedizinischen Notfällen vorbereiten können?
Ja, viele Organisationen bieten Erste-Hilfe-Kurse an, die auch die Versorgung von zahnmedizinischen Notfällen abdecken. Überprüfen Sie lokale Schulungsangebote oder fragen Sie Ihren Zahnarzt nach Empfehlungen.
Haben Sie Fragen zu zahnärztlichen Notfällen? - Scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren. Wir kümmern uns gerne um Ihre Anliegen, Ängste und Bedürfnisse!
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