Der Zahnerhalt ist als Alternative zum Zahnersatz ein Teil der konservierenden Zahnheilkunde. Es geht darum, die natürliche Zahnsubstanz zu erhalten. Das A und O sind die tägliche Zahnpflege, das regelmäßige Wechseln der Zahnbürste und die Wahrnehmung der Termine zur Vorsorge, um eventuell erkrankte Zähne schnellstmöglich zu behandeln, Schäden vorzubeugen und Zahnverlust zu vermeiden. Daneben empfiehlt es sich, beim Zahnarzt regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Zuckerfreie Zahnpflegekaugummis ersetzen kein Zähneputzen, sind aber unterwegs sinnvoll.
Durch regelmäßiges, mindestens drei minütiges Zähneputzen von "rot nach weiß", am besten zweimal am Tag oder noch besser nach allen Mahlzeiten, wird drohender Zahnverlust vorgebeugt. Das Gleiche gilt für Verfärbungen der Zähne. Es sollte jedoch nicht direkt geschehen, nachdem man Zitrusfrüchte gegessen oder entsprechende Säfte getrunken hat, denn dies greift den Schmelz an. Die Zahnzwischenräume lassen sich vor dem Putzen mit Zahnseide oder Interdentalbürsten reinigen. Hinterher ist zur Optimierung des Reinigungsergebnisses eine Mundspülung ohne chemische Zusätze sinnvoll. Neben der sorgfältigen Mundhygiene sind regelmäßige Prophylaxe-Termine beim Zahnarzt wichtig. Er erkennt erste Anzeichen von Beschwerden, wie Karies und Parodontitis, und kann sie frühzeitig behandeln. Langfristig gesehen vermeidet man durch die tägliche Zahnpflege und regelmäßige Zahnarztbesuche auch hohe Kosten. Zahnersatz kann sehr teuer sein.
Zahnausfall gehört zu den häufigen Zivilisationskrankheiten. Die Ursachen können vielfältig sein. Zu den größten Risikofaktoren zählen Karies und die Parodontitis, bei der es sich um eine Zahnfleischerkrankung handelt. Mangelnde oder fehlerhafte Mundhygiene ist nicht selten der Auslöser. Eine Wurzel- oder Parodontitisbehandlung können jedoch dabei helfen, den Zahn zu erhalten. Wieder sollte dies frühzeitig geschehen, denn sonst besteht bei der Parodontitis beispielsweise die Gefahr, dass die Keime in den Kiefer vordringen. Die Folgen sind wackelige Zähne, zurückgehendes Zahnfleisch und Verringerung der Zahnknochenmasse. Weitere ungünstige Aspekte sind Erkrankungen, wie Diabetes oder Zahnfleisch- und Knochenrückgang. Bei Diabetes-Patienten verläuft die Parodontitis schwerwiegender, schreitet schneller voran und führt häufiger zu Zahnausfall. Die Parodontitis entwickelt sich aus einer einfachen Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die zu lange ignoriert wurde. Karies greift insbesondere die Wurzel an, breitet sich nach innen in das Zahnbein aus und führt im Laufe der Zeit zu Entzündungen. Im Anfangsstadium ist die Behandlung durch eine Füllung meist erfolgreich.
Mit einfachen Mitteln ist es möglich, den Erhalt der Zähne positiv zu beeinflussen. Einen wichtigen Beitrag leistet eine gesunde Ernährung. Zuckerhaltige Lebensmittel greifen die Zähne an. Der Verzehr von Saurem sollte ebenfalls in Maßen erfolgen. Zahnfreundlich sind beispielsweise Karotten, Broccoli und Vollkornprodukte. Sie fördern die Speichelbildung und kräftigen das Zahnfleisch. Unser Körper benötigt Kalzium und Magnesium für den Aufbau der Zähne. Diese Mineralien muss man mit der Nahrung aufnehmen. Rauchen hat ebenfalls einen Einfluss auf die Gesundheit des Zahnfleisches und begünstigt Entzündungen. Dies liegt am Nikotin, das die Blutzufuhr im Zahnfleisch und in der Mundschleimhaut senkt. So haben Parodontitis-Bakterien und andere Erreger leichteres Spiel. Nikotin fördert den Zahnfleischabbau und Zahnfleischentzündungen.
Es gibt verschiedene moderne Behandlungsmethoden, mit denen der Zahnerhalt ermöglicht wird. Dazu zählen Zahnfüllungen, beispielsweise aus Amalgam oder Komposit. Die Behandlung sollte frühzeitig erfolgen, um möglichst viel Zahnhartsubstanz zu erhalten. Schwere Karies begünstigt eine Wurzelerkrankung, da sie den Zahn-Nerv angreift. In dem Fall schafft eine frühzeitige Behandlung der Wurzel Abhilfe. Das entzündete Gewebe wird hierbei lokal behandelt und bei einer Wurzelspitzenresektion die erkrankte Wurzelpartie inklusive des entzündeten Gewebes entfernt. Eine Anästhesie sorgt dafür, dass man während der Eingriffe keine Schmerzen hat. Zu den Möglichkeiten des Zahnerhalts zählen zudem Parodontitisbehandlungen. Auch Inlays, die aus verschiedenen Materialien passgenau angefertigt und in den Zahn geklebt werden, und Kronen dienen dem Zahnerhalt. Die moderne kosmetische Zahnmedizin hat für zahlreiche Probleme Lösungen.
Eine regelmäßige Vorsorge hilft dabei, frühzeitig Zahnprobleme, wie Karies oder Entzündungen des Zahnfleisches, zu erkennen und gezielt zu behandeln. Es empfiehlt sich, mindestens zwei Mal jährlich zu den Kontrolluntersuchungen zu gehen, um die Zahngesundheit zu erhalten. Der Vorteil ist, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen im Bonusheft vermerkt werden. Dies ermöglicht gesetzlich Versicherten höhere Zuschüsse durch die Krankenkassen, falls Zahnersatz notwendig wird. Auch bei zwischenzeitlichen Beschwerden sollte der Zahnarzt aufgesucht werden. Kontrollbesuche sind ebenso für Prothesen-Träger wichtig. Neben der regelmäßigen Mundpflege durch gründliches Zähneputzen sind auch professionelle Zahnreinigungen durch den Zahnarzt empfehlenswert. Hierbei werden mit Spezialinstrumenten sowohl weiche als auch harte Beläge entfernt, Zahnzwischenräume gereinigt, die Zähne poliert und zum Schluss mit einem fluoridhaltigen Lack oder Gel versiegelt. Das Risiko für Zahnerkrankungen wird durch die professionelle Zahnreinigung wesentlich reduziert.
Die Fluoridierung der Zähne wird in niedriger Dosierung als Prophylaxemaßnahme bezüglich Karies durchgeführt. Fluoride bilden eine Art Schutzfilm und können zum Zahnerhalt beitragen. Sie sind daher auch im Großteil der Zahncremes enthalten. Sie können dabei helfen, den Zahnschmelz aufzubauen, zu härten und die Remineralisierung zu unterstützen. Fluoride werden, genau wie Kalziumphosphate, in den Zahnschmelz eingelagert. Wenn durch einen Säureangriff eine Demineralisation beginnt, der Schmelz somit entmineralisiert, also Kalzium herausgelöst wird, beschleunigen die Fluoride die Remineralisation. Die Zähne werden widerstandsfähiger. Solange sich die De- und Remineralisation ausgleichen, bildet sich keine Karies. Dies passiert erst, wenn der Verlust an Kalzium nicht ersetzt werden kann. Fluoride haben letztendlich einen vorbeugenden und reparierenden Effekt. Daher ist auch Speisesalz oft mit Fluoriden angereichert. Beim Verzehr werden sie an den Schmelz abgegeben.